Interview zur Kampagne „Bist du behindernd?“ | KSL.NRW Direkt zum Inhalt

Fenster-Blick Arnsberg

Das ist wichtig:
Die Menschen sollen erkennen:
Was kann andere Menschen behindern?

Von Wibke Roth / Interview / KSL hinterfragt

Der Text ist ein Interview.
Das Wort Interview spricht man so:
In-ter-wju.

Ein Interview ist ein Gespräch.
Eine Person stellt Fragen.
Eine andere Person antwortet.
Das Gespräch ist zu einem bestimmten Thema.


Die Fragen sind von Wibke Roth.
Wibke Roth arbeitet
im Büro für die KSL
in der Stadt Gelsenkirchen.

Die Antworten sind von Andreas Tintrup.

Andreas Tintrup ist ein Fach-Mann.
Andreas Tintrup arbeitet
im KSL in der Stadt Dortmund.
Andreas Tintrup ist ein Mensch mit Behinderung:
Andreas Tintrup hat nur einen Arm.


Wenn dich jemand fragt:
Können Menschen Fahr-Rad fahren,
wenn die Menschen nur einen Arm haben?
Was sagst Du dem Menschen?


Ich sagte dem Menschen:
Der Mensch kann sich einen Film ansehen.
Den Film kann man über die Internet-Seite sehen:
Klicken Sie auf den weißen Pfeil
auf rotem Hintergrund.

Ich sage dem Menschen auch:
Ich bin aus dem Münster-Land.

Das Münster-Land ist ein Teil
vom Bundes-Land Nordrhein-Westfalen.
Im Münster-Land fahren
sehr viele Menschen mit dem Fahr-Rad.


Ich arbeite seit über 3 Jahren mit dir zusammen.
Ich konnte dich kennen lernen.

Du arbeitetest im KSL Arnsberg.
Du bist ein Fach-Mann für die Politik
für Menschen mit Behinderung.
Du bist ein Fach-Mann für Menschen mit Behinderung
weil du auch eine Behinderung hast.

Das ist eine besondere Aufgabe:
Du weißt:
So soll der Umgang mit
Menschen mit Behinderung richtig sein.

Du weißt:
Der Weg zur Inklusion ist sehr schwer.

Inklusion bedeutet:
Alle gehören dazu.
Alle können mitmachen.

Du hast viele Erfahrungen:
Du bist:

  • Bruder von einem Menschen mit anderen Lern-Möglichkeiten
  • Sozial-Arbeiter
  • Mensch mit einem Arm.

Der Begriff:
Menschen mit anderen Lern-Möglichkeiten kommt aus einer People First Gruppe.
Die People First Gruppe arbeitet mit der KSL zusammen.

People First ist eine Gruppe.
Der Name der Gruppe ist Englisch.
Den Namen spricht man so:
Peo-ple First.

People First heißt auf Deutsch:

  • Mensch zuerst.

Du weißt:
Es muss noch viel passieren.
Damit es eine bestimmte Welt gibt.
In der bestimmten Welt verstehen die Menschen:
Verschiedene Menschen machen die Welt stark.

Du findest es unangenehm:
Wenn jemand sagt:
Du bist ein Behinderter.
Oder:
Du bist ein Mensch mit Behinderung.
Oder:
Du bist ein Mensch mit nur einem Arm.


Genauso ist es.


Wie ist das mit dem Wort:
Behinderung?
Was ist für dich ein besseres Wort?


Es gibt einen Vertrag.
Der Vertrag ist von fast allen Ländern in der Welt.
Der Vertrag ist für die Rechte von Menschen mit Behinderung.
Die Abkürzung für den Vertrag ist UN-BRK.

In der UN-BRK steht:
Ein Mensch ist nicht der Grund für eine Behinderung.
Die Behinderung passiert dadurch:

  • Umwelt passt nicht zum Menschen.
  • Es gibt Hindernisse für den Menschen.
  • Der Mensch wird von anderen Menschen ausgegrenzt

Das ist die Folge:
Ich nenne mich selbst nicht mehr:
Behinderter.
Andere sollen mich nicht mehr so nennen:
Behinderter.

Bestimmte Menschen behindern andere Menschen.

Das bedeutet:
Bestimmte Menschen sind Hindernisse für andere Menschen.

Das ist besser:
Die bestimmten Menschen soll man so nennen:
Behinderer.

Menschen haben nicht das Recht zu sagen:
Ein bestimmter Mensch ist ein Behinderter.
Oder:
Ein bestimmter Mensch ist ein Mensch mit Behinderung.

Bei dem Wort: Behinderung
oder mit den Worten: Menschen mit Behinderung
denken viele Menschen von selbst:
Der bestimmte Mensch ist

  • weniger stark.
  • weniger selbstbestimmt.
    Das bedeutet:
    Der Mensch kann weniger selbst entscheiden.
  • weniger wert.

Die bestimmten Menschen werden

  • nicht gefragt.
  • ausgegrenzt.

Was sind die Folgen?


Das finde ich sehr schlecht:
Die anderen Menschen fühlen sich besser,
weil die anderen Menschen
die bestimmten Menschen schlechter machen.

Die bestimmten Menschen fühlen sich

  • ausgegrenzt.
  • herabgesetzt.

Die bestimmten Menschen bekommen nur wenig

  • Würde
  • Achtung.

Die Sprache ist schlecht.

Die bestimmten Menschen müssen immer zeigen:

  • Wir sind stark.
  • Wir haben Rechte.

Manchmal müssen die bestimmten Menschen kämpfen.
Die bestimmten Menschen brauchen dafür viel Kraft.
Die Kraft fehlt für andere Sachen.


Welche Menschen sind deine Vorbilder?


Menschen mit Achtung für andere Menschen.

Eine Gruppe von Menschen die zusammenhält

Menschen die erkennen:
Die Verschiedenheit von Menschen ist gut.


Gibt es für das Thema

  • Aktionen
  • Werbung
  • Öffentlichkeits-Arbeit?

Was findest Du gut?
Warum findest Du etwas gut?


Es gibt eine Aktion.
Die Aktion ist von dem Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben
in Bielefeld
und dem Kreis Lippe.

Klicken Sie auf die blaue Schrift.
Dann können Sie die Informationen finden:
https://www.ksl-nrw.de/de/node/3991

Der Kreis Lippe ist ein Teil
vom Bundes-Land Nordrhein-Westfalen.

Der Name von der Aktion ist:
Bist Du behindernd?

Klicken Sie auf die blaue Schrift.
Dann können Sie die Video - Vorschau finden:
https://youtu.be/JaVM0by aEC

Die Aktion im Kreis Lippe war sehr erfolgreich.
Deswegen machen die KSL mit der Aktion weiter.

Es gibt viele Hindernisse.
Die Hindernisse sind für Menschen mit Behinderungen.

Das ist ein Ziel von den KSL:
Alle Menschen sollen die Hindernisse erkennen.

Die Aktion im Kreis Lippe hat gezeigt;
Es gibt gute Beispiele.

Die guten Beispiele sind für das

  • verhindern
  • verringern

von Hindernissen
für Menschen mit Behinderung.

Das ist wichtig:
Die Menschen sollen erkennen:
Wo behindern Menschen
die Menschen mit Behinderung?

Die Aktion soll es nun
im ganzen Bundes-Land Nordrhein-Westfalen geben.

Ich finde die Aktion gut.
Der Name:
Bist du behindernd?
hat das im Namen:

  • die Annahme aller Menschen
  • die Gleich-Berechtigung aller Menschen.
  • das Mitmachen von allen Menschen.

Das ist der Inhalt von der neuen Aktion:
Menschen sind nicht behindert.
Menschen werden zu Behinderten gemacht.
Von anderen Menschen.
Darum ist der Name von der Aktion:
Bist Du behindernd?

In der Aktion soll es Bilder
und Videos geben.
In den Bildern und Videos wird gezeigt:
Wie überwinden Menschen Hindernisse?
Zum Beispiel Hindernisse am Arbeits-Platz.

Es kann verschiedene Hindernisse geben
Zum Beispiel:

  • Licht
  • Laut-Stärke
  • Nicht verständliche Informationen
  • Zu wenig Informationen.

Das ist das Ziel von der Aktion:

  • Hindernisse werden abgebaut
  • Inklusive Arbeit wird vorgestellt.

Die Aktion soll zeigen:
Viele verschiedene Menschen machen die Welt stark.

Andreas:
Was ist deine Stärke?


Meine Stärke ist:
Ich habe Humor.
Der Humor ist ein großes Geschenk.


Wo bist du behindernd?


Ich behindere,
wenn ich das vergesse:
Viele Sachen im Leben brauchen

  • Zeit
  • Platz.

Das gilt für mein Leben
Und für das Leben anderer.


Danke für die Gespräche, Andreas.


Das findet Andreas Tintrup unangenehm:
Menschen sprechen über Menschen mit Behinderung.

Manchmal findet Andreas Tintrup

  • Sätze
  • Fragen
  • bestimmte Worte

unangenehm.
Wenn die Menschen über Menschen mit Behinderung sprechen.

Andreas Tintrup hört die Worte?
Dann möchte Andreas Tintrup manchmal nicht mehr zuhören.

Das Sprechen über Menschen mit Behinderung zeigt:
Was denken die Menschen
über Menschen mit Behinderung?

Was denken die Menschen:
Was ist normal?

Die Menschen denken:
Was ich sage ist richtig.

Die Menschen erkennen nicht:
Die Worte sind schlecht für Menschen mit Behinderung,

Die Menschen denken:
Menschen mit Behinderung sind schwach.

Aber: Menschen mit Behinderung können auch stark sein.
Menschen mit Behinderung können
auch andere Menschen stark machen.


Das sind Beispiele für schlechte Worte
über Menschen mit anderen Lern-Möglichkeiten:

  • Das sind Menschen mit einfachen Gefühlen
  • Von wem hat der Mensch diese geistige Behinderung?

Das sind Beispiele für schlechte Worte
über Andreas Tintrup
und über Inklusion:

  • Tatsächlich: Der macht alles mit links.
  • Ich habe mir den Arm gebrochen. Jetzt weiß ich wie es dir geht.
  • Ach Inklusion!
    Ja klar: Wo die Behinderten jetzt auch mitmachen können.
  • Toll! Du arbeitest mit Behinderten.
    Ich könnte nicht mit Behinderten arbeiten.
  • Ach, schau mal:
    Die Person arbeitet mit Behinderten.
    Bald ist die Person selbst behindert.
  • Ich würde mich umbringen, mit solch‘ einer Behinderung.

Das sind Beispiele für schlechte Fragen.

  • Haben Menschen im Roll-Stuhl auch Sex?
  • Kinder kosten viel Geld.

Wie viel Geld kosten Behinderte
von Geburt bis zum Erwachsen-Sein?


Männliche und weibliche Schreib-Weise
sind im Text gleich.
Alle sind mit einer Schreib-Weise gemeint.


November 2022